Endlich kann sie heimkehren

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elea eluander Avatar

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Eine verkohlte Leiche wird im November 1970 von Wanderern gefunden. Bis heute konnte ihre Identität nicht geklärt werden. Bekannt wird sie als Isdal-Frau.
2018 gibt es neue Erkenntnisse zu dem ungelösten Fall. Ein Fall, der an mir vorbeizog, und bis heute mit wenigen Informationen ungelöst bleibt. Die Autorin hat sich diesen Fall an die Hand genommen und ihm fiktiv eine Auflösung der Identität der Frau und ihrer Geschichte gegeben.

Dabei schafft die Autorin diese Geschichte realistisch und spannend rüberzubringen.
Dabei verwendet sie weitgehend alle bekannten Beweise und verwebt sie gekonnt mit ihrer Fiktion.
Im hinteren Teil erwartet den Leser eine Überraschung. Die Autorin hat alle ihr bekannten Sachinformationen zusammengetragen. Liest man diese, wird einem erst so richtig das Ideenreichtum und die sorgfältige Arbeit und Recherche der Autorin bewusst und zeigt einem die Genialität dieses Romans auf.

Mich hat die Autorin stark beeindruckt mit ihrer Aufschlüsselung und Kombination der Informationen.
Man merkt wie viel Gedanken sie sich gemacht hat und dass sie wirklich recherchiert hat. Das hat sich gewaltig gelohnt, denn so kann die Autorin mit einer unfassbar glaubhaften Geschichte punkten.

Die Wortwahl war an manchen Stellen etwas sonderbar. Ansonsten hat sie allerdings einen sehr mitreißenden Schreibstil.
Die Charaktere waren für mich stark genug ausgearbeitet. Für mich hat sie genau die richtige Balance zwischen Informationswiedergabe und Skizzierung der Charaktere getroffen. Mit einigen konnte ich mitfühlen und andere wurden mir zusehends unsympathischer.
Ich fand die Geschichte der fiktiven Familie Gruber sehr mitreißend und berührend.

Eine weitere Ausarbeitung hätte meiner Meinung dem Roman geschadet. Der Roman befasst sich vor allem mit der Aufklärung des nebulösen Falls der Isdal-Frau.

Ein sehr recherchierter und gut durchdachter Roman, der mir sehr gefallen hat. Das Ende war noch richtig spannend. Es war plausibel und gut begründet. Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Autorin weiß, wie sie den Leser an der Nase herumführen kann.
Besonders berührt hat mich, dass die Autorin wenigstens in der Fiktion unsere Isdalfrau heimkehren ließ.

Ein absolut zu empfehlender Roman, der sich zudem auch andere wichtige Themen der Historie beschäftigt.
Klare Kaufempfehlung.