Enthüllende Suche

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
msl_kl Avatar

Von

Wer war die Isdal-Frau, die in den 70er Jahren gefunden wurde? In einem spannenden Roman hat Anja Jonuleit ein Geschichte erschaffen, die zwischen Fiktion und Wirklichkeit schwebt. Erzählt wird im Gegenwartsstrang von Protagonistin Eva, wie sie auf die Suche nach ihrer vermeintlichen Tante geht. Im Vergangenheitsstrang ist man bei der "Isdal-Frau" Marguerite, die als kleines Kind ihre Mutter und ihre Schwester aus den Augen verliert und sich verzweifelt auf die Suche nach ihnen macht. Ich fand beide Handlungsstränge gleichermaßen spannend. Mir fehlten ein bisschen die Emotionen. Eva wirkt sehr unterkühlt und nüchtern. Sie geht sehr sachlich an die Suche ran. Marguerite jedoch verzweifelte immer mehr bei ihrer Suche und ist irgendwie sehr blind durch ihr junges Leben gegangen. Interessant fand ich die Zusammenhänge zwischen den Lebensborn-Heimen und dem Nationalsozialismus. Man merkt, dass die Autorin viel recherchiert hat und am Ende auch viele Hintergrundinformationen und Quellen genannt werden. Für mich konnte das Buch leider nicht ganz an die vorherigen Werke der Autorin heranreichen, da es etwas sehr sachlich geschrieben ist.