Familien in dunklen Zeiten

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gerwine ogbuagu Avatar

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Der Roman beginnt im Jahr 1940, wir lernen die Protagonistin Inés kennen und erfahren, dass sie auf dem Weingut ihres Mannes, Chauveau in Frankreich, lebt. Wir springen nach dieser Einführung ins Jahr 2019 und begegnen Liv, die sich gerade hat scheiden lassen und nun ein neues Leben beginnen muss. Die Zeiten wechseln, die Vergangenheit, von der berichtet wird, wird erst beim Lesen des Buches die Leser*innen erkennen lassen, wie alles zusammenhängt.
Zurück zu Inès erfahren wir, dass sie sich als Ehefrau von Michel, dem Besitzers eines Weingutimperiums, nach ihrer Heirat mit ihm mehr und mehr vereinsamt fühlt. Die drohende Invasion der Deutschen macht es für sie nicht einfacher, sich entspannt einzuleben und zurecht zu finden. Eine düstere Atmosphäre umgibt die Familie, die gemeinsam den Champagner im Labyrinth des Weinkellers versteckt. Der sehr lebendige und leichte Stil Harmels liest sich angenehm, kann aber nicht verbergen, dass es hier um ernste Themen gehen wird, wie das Schicksal der Juden im besetzten Frankreich. Wir dürfen auf die Schicksale dieser beiden Familien gespannt sein, „Das letzte Licht des Tages“ verspricht eine spannende und zeitgeschichtlich relevante Lektüre.