Zwischen Vergangenheit und Gegenwart – berührender Einstieg

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evelynm Avatar

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In der Leseprobe entsteht sofort eine eindrückliche Atmosphäre – durch den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Vergangenheit erzählt von Inès, die im Jahre 1940 feststellen muss, dass ihre Erwartungen an die Ehe mit dem Besitzer eines Weingutes, Michel, sich in Luft auflösen und die Deutschen die französische Grenze überqueren, was Auswirkungen auf alle Menschen auf dem Weingut hat. Besonders gelungen finde ich, wie ahnungslos Inès in puncto Judenverfolgung durch den langen Arm Hitlers ist. Das zeigt sich ganz eindrücklich in ihrem Gespräch mit der Jüdin Céline, die auf dem Gut arbeitet und sich um ihre Familie sorgt.

In der Gegenwart (2019) versucht sich Liv gerade mit der Trennung von ihrem Mann Eric zu arrangieren. Mitten in ihre neue Wohnung voller Erinnerungen platzt ihre exzentrische, willensstarke 99jährige Grandma Edith, um Liv mit nach Paris zu nehmen. Grandma Edith hat sofort einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

„Es ist nicht hinnehmbar, es ist nicht möglich, dass aus so viel Tod, so viel Opfer und Ruin, so viel Heldenmut keine größere und bessere Menschheit entstehen sollte.“ - General Charles de Gaulle, Anführer des französischen Widerstands, über die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs

Dieses Zitat passt zu jederzeit! Der eindrückliche Schreibstil von Kristin Harmel nahm mich sofort mit in das Geschehen von 1940 und macht mich neugierig, wie die beiden Frauen Inès und Liv ihr Leben meistern. Deshalb möchte ich diesen Roman unbedingt lesen.