Beeindruckend und berührend

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Elsa ist die neunjährige Tochter samischer Rentierhalter und bei einer Fahrt alleine auf den Skiern zur Herde sieht sie, wie ihr Ren getötet wird und erkennt auch den Mörder. Der aber gibt ihr klar zu verstehen, dass sie in Gefahr ist, sollte sie ihn verraten. Mit diesem Geheimnis lebt sie fortan, obwohl sie immer aufs neue erfahren muß, dass die Polizei nicht wirklich ermittelt, wenn wieder einmal Rentiere der Samen mißhandelt und getötet werden, da der Mörder nicht auf frischer Tat ertappt werden kann.
Und doch entwickelt sich Elsa im Laufe der Jahre zu einem einem Menschen, der sich nicht unterkriegen lassen will, obwohl dies alleine als Frau im traditionellen Umfeld der Rentierhalter mit veralteten Regeln nicht einfach ist und sie mit Anfeindungen und immer wieder auch Begegnungen mit dem Mörder leben muß. Sie ist aufmüpfig und mutig, weil sie ihren Weg vor sich sieht und erreichen will, sie will sich als Frau in dieser Domäne durchsetzen.

„ Samisch zu sein bedeutete, seine Geschichte in sich zu tragen, als Kind vor dem schweren Rucksack zu stehen und sich zu entscheiden, ihn zu schultern oder nicht.“

Wenn auch mit schwerem Herzen aufgrund verstörender Erlebnisse folgt sie ihrem Weg. Aber andere in ihrem Umfeld verzweifeln oder zerbrechen daran. Oder haben einfach auch andere Schwerpunkte.
Es ist ungeheuer interessant und spannend, Elsa und ihre Familie dabei zu begleiten. Und wir Leser erfahren viel über das Leben und die Kultur der Samen und der Rentierzucht und auch über ihre Probleme , in der Gesellschaft anerkannt zu sein.
Ansprechende und berührende Thematik und Sprache und ein sehr schönes Cover haben mich sehr für diesen wunderbaren Roman der Schwedin und gebürtigen Samin Ann-Helen Laestadius eingenommen und ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen!