Beklemmend aktuell

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vero97 Avatar

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Die Thematik des Romans zum Leben der Sami und das Cover des Buches haben mich sogleich angesprochen.
Die Rentiere im Schnee passen perfekt, vermitteln nordisches Flair und ein Gefühl von Weite und Einsamkeit.

Stimmungsvoll steigt das Buch in den Roman über die kleine Sami Elsa ein. Als sie sich und ihrer Familie beweisen möchte, wie selbstständig sie schon ist muss wird sie Zeuge, wie einem Mann ihr eigenes Rentier tötet und er droht ihr ihn nicht zu verraten.
Sie schweigt und deckt den Täter aus Angst, was zur Folge hat, dass die Tat ungestraft bleibt. Diese Erfahrungen belasten und prägen Elsa bis weit in ihr erwachsenes Leben. Bis sie beschließt sich zur Wehr zu setzen und dabei auf Vorurteile, Gleichgültigkeit und sogar Rassismus stößt.

In vielen,auf samisch nummerierten Kapiteln und in verschiedenen Zeitsträngen erfährt man sowohl von den, auch realen existierenden Problemen der Samen, bekommt jedoch auch deren Lebensweise und Bräuche näher gebracht. Die Zugehörigkeit der Autorin zu unserem letzten europäischen indigenen Volk verleiht dem Roman Authentizität. Der Schreibstil ist ruhig, wirkt düster und deprimierend.