Den Samen ganz nah

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signalhill Avatar

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Ann Helén Laestadius weiß, wovon sie schreibt, denn sie ist selbst eine gebürtige Sámi. Daher ist ihr Roman "Das Leuchten der Rentiere" nicht nur sehr authentisch, sondern er gibt auch einen guten Einblick in das Leben der Rentierzüchter.

Die Handlung entspannt sich um den Mord eines Rentiers und das Schweigen eines kleinen Mädchens, das sich nicht traut, den Täter zu nennen. Doch die Sámi sind von ihren Tieren abhängig, sie sind ihre Einnahmequelle. Der Tod der Rentiere bedroht daher ihre Existenz, doch die Unterstützung der Behörden lässt zu wünschen übrig.

Über eine spannende Geschichte erfährt man viel über die Samen, ihr Kultur, ihre Probleme, ihre Gebräuche. Besonders die Weite der Landschaft in Lappland und die Naturschilderungen machen für mich dieses Buch aus. Sieht man etwas über die Sami im Fernsehen, so ist es oft eine verklärte, romantische Darstellung, die die enge Beziehung zu den Tieren und ein Leben unterwegs zeigt. Dass dies nur der schöne Teil der Realität ist, dass es noch dunkle und traurige Seiten gibt, zeigt dieses Buch, das ich mit 4,5 Sternen bewerten würde.