Die Herde, die Familie und der hohe Norden

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wilde hummel 1 Avatar

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Ein Roman über das Leben der Samen. Ann-Helén Laestadius beschreibt in ruhiger Sprache die Geschichte von Elsa, die als 9-jähriges Mädchen Zeugin der Ermordung ihres Rentieres Nástegallu wird und der Mörder verpflichtet sie unter Todesandrohung zum Schweigen. Diese Last bedrückt und verfolgt sie, vor allem, weil die Polizei keine Anstrengung zur Aufklärung unternimmt. Einfühlsam und eindringlich beschreibt die Autorin die enge Verbindung der Samen zu ihren Rentieren, die Verantwortung für die Herde und die Liebe zu den Tieren und der Landschaft. Zugleich wird deutlich, dass die inzwischen sesshaft gewordenen Samen als indigene Gruppe viel Anfeindungen seitens der 'alteingesessenen Schweden' erfährt. Die Wilderei wird als Diebstahl bewertet und der Vorgang rasch eingestellt. Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Das Kind Elsa wird zur jungen Frau, die sich immer stärker für ihre Kultur und ihre Rechte einsetzt. Aber auch der Tierquäler und Wilderer kommt zu Wort und beschreibt seine Sicht. Dass uns Frau Laestadius in die Weiten des hohen Nordens, die klirrende Kälte des Winters, die wunderbar beschriebene Landschaft und die Kultur der Samen mitnimmt, macht das Buch zum Leseerlebnis und erweitert meinen Horizont.