Ein wirklich tolles Buch!

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gedankenlabor Avatar

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>>Über die Weisheit der Tiere, die Weite des Winters und die Grausamkeit der Menschen<<

"Das Leuchten der Rentiere" von Ann-Helén Leastadius hat mich ehrlich gesagt insgesamt doch sehr überrascht! Im positiven Sinne! Zuvor konnte ich mir nicht in Gänze vorstellen, was hier auf mich zukommen würde und muss sagen, dass die gesamte Geschichte sehr unter die Haut ging und mich in vielen Punkten zum Nachdenken angeregt hat. Es liest sich insgesamt doch vom Lesegefühl her schwerer, ist sicher keine locker leichte Lektüre für Zwischendurch, aber ein Buch, was eben nachhallt und das hat mir sehr gefallen!

>>Die Sámi Elsa ist neun Jahre alt, als sie den Mörder ihres Rentiers noch am Tatort ertappt. Bevor er verschwindet, gibt er ihr ein unmissverständliches Zeichen und Elsa fühlt sich zum Schweigen gezwungen. Ein Schweigen, mit dem sie eine schwere Schuld auf sich lädt, gegenüber ihrer Familie und allen, die ihr nah sind, denn einmal mehr gibt es für die örtliche Polizei keinerlei Beweise bewusster Rentiersabotage und damit keinen Anlass, etwas zu tun. Wie so viele Rentiere zuvor gilt auch Elsas Rentier schlichtweg als „gestohlen“ („stöld“, daher der OT des Romans). Als die Bedrohung der Rentierherden und damit der Sámi drastisch zunehmen und auch Elsa selbst ins Visier des Haupttäters gerät, findet sie endlich die Kraft, sich ihrer lange unterdrückten Schuld, Angst und Wut zu stellen. Aber wird sie etwas ausrichten können gegen die Gleichgültigkeit der Behörden, die Brutalität der Täter und nicht zuletzt die Missbilligung der traditionell denkenden Sámi, für die das alles keinesfalls Frauensache ist?<<