Ergreifend und intensiv

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
guettes11 Avatar

Von

Das Buch handelt von Elsa, einer Samin, die mit 9 Jahren erleben muss wie ihr geliebtes Rentier- Kalb abgeschlachtet wird. Der Mörder sieht Elsa und macht ihr mit einer unmissverständlichen Geste klar, dass sie schweigen soll oder sie stirbt.

Dies ist jedoch nicht der erste Fall, immer wieder werden Rentiere von Wilderern gefoltert, bestialisch abgeschlachtet und ermordet. Die Täter kommen immer ungeschoren davon, da die Polizei und die Staatsgewalt sich nicht um die Belange der Samen kümmern. Da die Rentiere die Lebensgrundlage und Existenz vieler Samen bedeuten, ist dies nicht nur wirtschaftlich sehr bedrohlich, sondern zudem auch menschlich ein Desaster, da Rentiere und Samen stark verbunden sind.
Diese harte Realtät begleitet Elsa, ihre Familie und das ganze Sameby durch ihr Leben.
Elsa ist jedoch stark und will sich nicht den Umständen fügen sondern kämpft mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, um den schlimmster der Mörder zur Strecke zur bringen und das System zu ändern.

Dieses Buch schildert sehr plastisch und eindringlich das harte Leben der Samen, dem indigenen Volk Skandinaviens, es beschreibt jedoch auch sehr authentisch die besondere Lebensart, Riten  und Gebräuche der Samen.
Elsa´s Verzweiflung über den Tod ihres Rens ist fast greifbar zu spüren und man leidet mit ihr, die Erkenntnis dass dies zu den ständigen Bedrohungen der Samen gehört und somit auch zu ihr, verstärkt ihre Ängste und prägt sie nachhaltig.

Das Buch bittet alles was es zu spannender und guter Unterhaltung braucht. Von der ersten Zeile an ist es sehr spannend, der Spannungsbogen wird bis zum Schluss gehalten. Die Geschichte geht einem sehr zu Herzen, ich konnte oft die Tränen kaum zurück halten. Der Schreibstil ist flüssig und eingängig, man kann die Geschehnisse immer nachvollziehen und  möchte keine Zeile versäumen. Laestadius beherrscht die Erzählkunst perfekt und lässt uns an am Leben der Protagonisten teilhaben.
Die Geschichte ist oft bedrückend und traurig, aber gleichzeitig birgt sie viele schöne Momente die man unbedingt genießen muss.  Sie nimmt oft tragische Wendungen die einen die gesamte Bandbreite an Gefühlen durchleiden lassen. Der latente Rassismus der hier aufgezeigt wird, ist jedoch der Wirklichkeit entlehnt und keineswegs überzogen dargestellt. Insgesamt ist das Buch sehr authentisch geschrieben, die Beschreibungen der Landschaft, der Tiere und der Menschen und ihre Lebensumstände real ( Selbst vor Ort gesehen und erlebt.) Bis zum Schluss hält die Geschichte einen in seinem Bann, an Dramatik kaum zu Überbieten.