ganz toll

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sissidack Avatar

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Vorab: Ich habe mich über den Erhalt des Romans wirklich sehr gefreut. Die Leseprobe hatte mich schon neugierig gemacht. Mein Eindruck aus dieser hat sich absolut bestätigt. Nachvollziehbar beschreibt die Autorin die Probleme der Samen in Schweden. Die einstigen Nomaden haben Probleme ohne Ende nachdem sie sesshaft wurden bzw. sesshaft gemacht wurden. Auch hier liegt das Problem vor, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft nicht die Größe aufbringen, einander zu akzeptieren. Da bedarf es nur eines Tropfens, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Kinder werden gemoppt, ganze Familien tyrannisiert, Tiere gequält und das über Jahrzehnte. Hilflos oder gleichgültig stehen Polizei und Regierung dem gegenüber. Eine junge Frau kämpft gegen die Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit an. Zum Ende des Romans hat sie sich wenigstens teilweise etwas Recht und Anerkennung erkämpft - allerdings unter zweifelhaften Bedingungen. Die Autorin muss ein tief verwurzeltes Gefühl für die Rentierzüchter haben. Sanft und doch auch kraftvoll beschreibt sie, wie groß die Liebe zu den Tieren, der Natur und auch zu den Bräuchen der samischen Bevölkerungsgruppe ist. Gleichzeitig ist aber auch die Bereitschaft der Rentierzüchter spürbar, sich den neuen Lebensweisen anzupassen. Insbesondere die jungen Leute sitzen zwischen den sagenhaften zwei Stühlen. Der Roman ist ein Meisterwerk! Abschließend möchte ich noch anmerken, dass die Worte in der Sprache Nomaden absolut faszinierend sind. Sie sind kaum auszusprechen. Ich war überfordert und belustigt. Wir wissen wirklich viel zu wenig über diese Menschen!