melancholische Liebesgeschichte

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bine174 Avatar

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Ich kannte bisher von der Autorin nur ihren eher kurzen Roman "sieben Tage voller Wunder", weshalb ich nun sehr gespannt auf diesen Roman war, vor allem auch deshalb, weil alleine die Leseprobe schon sehr fesselnd war.

Die Autorin hat einen unheimlich angenehmen, ruhigen Schreibstil und versteht es, den Leser sofort in den Bann zu ziehen. Die Geschichte wird aus Sophies Sicht erzählt, und schön langsam lernt man sie kennen und erfährt, warum sie so in sich verschlossen ist und sich sehr schwer tut, Gefühle zuzulassen und zu zeigen. Lediglich ihre Freundin schafft es, sie ein wenig aus dem Schneckenhaus zu locken und versucht immer wieder, sie dazu zu bringen, sich einen Mann zu suchen.

Ganz im Gegensatz dazu steht Ben - ein empathischer junger Mann, der es versteht, dass man ihn ohne viele Worte gern mag und sich zu ihm hingezogen fühlt. Er fängt Sophie immer wieder auf, zeigt ihr, dass das Glas nicht halb leer, sondern halb voll ist. Er strahlt eine Ruhe und Gelassenheit aus, die sich auf den Leser überträgt, er liebt mit vollem Herzen und zeigt dies auch.

Der Schreibstil ist wie gesagt sehr angenehm - es ist ein ruhiges Buch. So richtig gepackt hat es mich dann ab etwa der Hälfte, denn dann kommen ein paar Wendungen in der Geschichte, mit denen ich absolut nicht gerechnet hatte, und sie entwickelt eine Eigendynamik, die mich den Rest dann in einem Rutsch auslesen hat lassen.
Das gesamte Buch ist ein klein wenig melancholisch, nur zwischendrin gibt es fröhliche Momente, bei denen ich lächeln musste. Das liegt vor allem an Sophie, die auch nach langer Zeit noch immer mit dem Tod ihres geliebten Bruders kämpft.

Doch nicht nur die Hauptpersonen, sondern auch die Nebencharaktere wurden liebevoll und lebensecht ausgearbeitet, allen voran steht hier Sophies Freundin Julie.

Fazit: Mit "das Leuchten unserer Träume" hat die Autorin ein Buch geschrieben, das mit einem ruhigen Schreibstil und unvorhersehbaren Twists in der Handlung überzeugen kann. Die Charaktere sind einfühlsam beschrieben und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Ich habe gelesen, dass die Autorin eine Meisterin großer Emotionen ist - das ist sie ohne Frage. Mir hat das Buch jedenfalls sehr gut gefallen und ich vergebe gern eine Leseempfehlung.