Zu viel des Guten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sonexuy Avatar

Von

Eine Liebesgeschichte kann in meinen Augen dick auftragen und etwas unwirklich sein. Ich kann auch Romantik vertragen, obwohl ich ansonsten nicht romantisch bin, und nicht zu vergessen, das Vorhersehbare. Eine Liebesgeschichte muss vorhersehbar sein, wenn möglich mit Happy End.
All dies ist "Das Leuchten unserer Träume": konstruiert, emotional, romantisch und vorhersehbar.
Was mir hier überhaupt nicht gefallen und mich zunehmend richtig genervt hat, sind die Charaktere der Hauptpersonen.
Vor allem Ben ist so ein richtiger Gutmensch ohne Ecken und Kanten, einfühlsam, hilfsbereit, Tag und Nacht für alle da, die mit einem Schicksalsschlag zu kämpfen haben.
Und derer gibt es so einige, einschließlich Ben selbst! Ich glaube, einen Menschen ohne Tiefschlag habe ich in dieser Geschichte nicht gefunden.
Ben will immer alles wieder gut machen, lernt dabei Sophie kennen und verliebt sich unsterblich in sie. Heroisch verbirgt er seine Vergangenheit, seine Probleme und Gefühle vor ihr, bis es natürlich fast (!) zu spät ist.
Sophie wiederum ist ein Mensch, der alles allein in seinem Inneren versteckt, und dieses verschlossene, immer wieder zögerliche an ihr war mir sehr unsympathisch.
Die Autorin versteht ihr Handwerk, der Roman ist in Aufbau und auch Spannung gut konstruiert. Er ließ sich prima lesen.
Eine Geschichte steht und fällt jedoch mit ihren Hauptpersonen, und die ließen den Funken bei mir nicht überspringen.