Bekannte Autorin, in neuem Genre unterwegs?!

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Ich wusste bislang nicht, dass Romy Fölck auch ein anderes Genre abseits der gewohnten Krimis bedient und muss gestehen, dass es einzig dem ausdrucksstarken Buchcover zu verdanken ist, dass ich auf diesen Titel aufmerksam wurde. Die nebelverhangene Szene mit dem einsam gelegenen Haus, das eher wie eine große Hütte aussieht, umrahmt von einem malerischen Himmel in Pastellfarben, hätte mich in einem Buchladen ebenfalls unverzüglich dazu gebracht, mich in den Klappentest zu vertiefen.

Ich wollte „nur mal ganz kurz“ die Leseprobe ansehen und konnte mich nicht mehr davon lösen. Die Autorin hat es geschafft, mich bereits mit ihren ersten Sätzen zu fesseln und mein Interesse zu wecken. Zudem mag ich Romane, die sich langsam und bedächtig mit einem Thema auseinandersetzen, ich mag ruhige Töne und tiefgründige Gedanken.

Die Leseprobe war wirklich interessant! Ich bewundere Theas Mut, in ihrem Alter ganz alleine einen kompletten Neuanfang in einem anderen Land zu wagen. Zwar geht sie zurück in ihre alte Heimat und unternimmt keine „Reise ins Ungewisse“, aber sie schien dennoch sämtliche Brücken hinter sich abgebrochen zu haben, als sie ihre Wahlheimat Portugal verlassen hat. Ich frage mich, was sie dazu veranlasste und welche Erfahrungen und Menschen sie zurückgelassen hat…

Entlegene Gehöfte üben eine starke Faszination auf mich aus. Ich finde Menschen wie Benno und Thea interessant, die den Tieren mehr zugewandt sind als ihren eigenen Artgenossen. Einen Gnadenhof für Tiere zu führen und sich nicht nur finanziell, sondern mit seinem ganzen Selbst für das Wohl jener Tiere einzusetzen, die ansonsten keine Chance auf ein artgerechtes Leben mehr haben, ist für mich im höchsten Maße bewundernswert. Ich mag ruhige und empathische Menschen, die „anders“ sind, die nicht mit der Masse mitschwimmen, sich nicht an Oberflächlichem orientieren und für andere Menschen einstehen. Und ich mag Menschen, die sich für die Natur und Tiere einsetzen.

Ich frage mich darüber hinaus, weshalb Benno schon so lange alleine ist, so zurückgezogen lebt. Welche Enttäuschung er wohl in seinem Leben bereits durchmachen musste?

Zu guter Letzt taucht in der Leseprobe auch noch die „Dritte im Bunde“, nämlich „Juli“ auf. Auf ihre Geschichte bin ich natürlich auch neugierig – ob sie im Wald tatsächlich auf einen Wolf gestoßen sein könnte? Oder ob es vielleicht um einen von Bennos geretteten Tieren – einen großen Hund – handelt?

Auf alle Fälle bin ich gespannt, wie die Lebenswege dieser drei Figuren sich kreuzen, welche Erfahrungen sie mitbringen und wie sie zu einem eingeschworenen Team werden, das Bennos Hof retten möchte.

Dieses Buch spricht mich sowohl thematisch, als auch hinsichtlich des Schreibstils an –mir haben die sprachliche Umsetzung und die bildhaften Beschreibungen sehr gut gefallen.