Einfühlsam und Atmosphärisch
Mit „Das Licht in den Wellen“ gelingt Janne Mommsen ein einfühlsamer und atmosphärisch dichter Roman über Aufbruch, Heimweh und das Ankommen in der Fremde. Die Geschichte begleitet die junge Inge Volquardsen, die von der nordfriesischen Insel Föhr in das turbulente Nachkriegs-New York auswandert. Mommsen beschreibt ihre ersten Schritte in der neuen Welt mit liebevoller Detailtreue: vom regnerischen Empfang in Manhattan über die erste Begegnung mit der amerikanischen Konsumwelt bis hin zum kleinen Zimmer im Souterrain. Sprachlich gelingt es ihm, eine Brücke zwischen Nostalgie und Neuanfang zu schlagen – mit warmherzigem Humor, klarem Blick für soziale Dynamiken und einer großen Sympathie für seine Figuren. Besonders berührend ist Inges innerer Konflikt zwischen Heimweh und Hoffnung, der vielen Leser:innen aus Migrations- oder Umbruchsituationen bekannt vorkommen dürfte. Die friesische Identität bleibt stets spürbar und verleiht dem Roman eine besondere kulturelle Tiefe.