Faszinierendes Frauenportrait zwischen kleiner Insel und großer Stadt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
depechechrissy Avatar

Von

Janne Mommsens Erzählung über eine junge Insulanerin, die nach dem zweiten Weltkrieg ein besseres Leben im rauschenden New York sucht, war für mich ein kleiner Slowburner. Zunächst plätscherte Inges Leben in der großen Stadt etwas vor sich hin, ohne größere Twists und Sensationen. Doch mit jedem vergehenden Jahr, angelehnt an die bekannten weltgeschichtlichen Wendungen der Nachkriegszeit und durchlebt von der fiktiven Zeitzeugin, entwickelte das Buch einen immer größeren Sog für mich. Erstaunlich - ist der Roman für Feelgood-Unterhaltung mit 460 Seiten doch eher ein stolzer Wälzer. Neu war mir die Information, dass von der kleinen Insel Föhr so viele Auswanderer in New York lebten, dass es eine Fering sprechende Community im Big Apple gab oder gibt. Umso faszinierender, wenn man im Nachwort liest, dass Inges Schicksal auf wahren Auswanderererlebnissen basiert. Ein tolles Buch für (gedankliche) Weltenbummler!