Langweilig

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kuddel Avatar

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Der Klappentext hat mich zu diesem Buch verleitet. Eine rüstige Hundertjährige, die ausbüxt, um noch einmal vergangene Lebensstationen in New York nachzuempfinden, finde ich interessant. Auch, dass sie ihrer Urenkelin, die sie mit auf die Reise nimmt, helfen möchte, ihren eigenen Weg zu finden, ist spannend und sympathisch.

Leider plätschert die Geschichte nur so vor sich hin. Es wird in mehreren Zeitebenen erzählt, und das Gesamtbild ergibt sich nach und nach. Es geht hauptsächlich um Inge, die als junge Frau quasi nach New York geflohen ist, weil sie nicht auf Föhr bleiben konnte. Um diesen Umstand wird ein großes Geheimnis gemacht, das tragische Erlebnis wird erst ganz am Ende offenbart. Inge geht es in New York tatsächlich immer gut, sie arbeitet zwar immer viel und hart, verdient aber auch gutes Geld, kann damit ihre Familie auf Föhr unterstützen und sich ein gutes Leben leisten. Das erscheint mir eher untypisch. Interessant war, dass es in New York einen Föhrer Heimatverein gab, der Neuankömmlinge aus Föhr unterstützte. Dies beruht wohl auf einer wahren Begebenheit. Hier lernt Inge auch ihren Mann kennen. Die Familie schafft den Sprung in eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Später kehrt Inge mit ihrem Sohn nach Föhr zurück.

Die Urenkelin Swantje spielt eher eine kleine Nebenrolle, das ist schade. Die junge Frau weiß nicht so recht etwas mit ihrem Leben anzufangen, und jeder redet ihr hinein. Inge macht es leider ganz genauso, sie sieht den Weg Swantje vor sich und zieht im Hintergrund die richtigen Strippen. Damit nimmt sie Swantje die Möglichkeit sich über ihren Weg klar zu werden und eigene Entscheidung zu treffen, das finde ich enttäuschend.
Eigentlich hielt mich nur meine Neugier nach dem großen Geheimnis an diesem Buch, im Nachgang betrachtet war es das nicht wert. Mir war diese Geschichte, obwohl gut geschrieben, einfach zu langweilig und zu glatt, da hatte ich mir mehr von versprochen.