Liebevoller Blick auf eine starke Frau

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kirstin Avatar

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Mit "Das Licht in den Wellen" von Janne Mommsen hält man ein wunderschön gestaltetes Buch in den Händen, das bereits durch die Coverillustration die Sehnsucht nach dem Meer weckt und auf das Trefflichste auf den Buchinhalt vorbereitet: Mit Anfang 20 verlässt Inge, eine Föhrer Bauerstochter, ihre Heimatinsel und erhofft sich im pulsierenden New York einen Neuanfang. Was sie von ihrer geliebten Insel wegtreibt, bleibt lange im unklaren. Die Sehnsucht nach Föhr und Inges Verwurzelung in ihrer Heimat wird aber immer deutlich. Durch ihre besondere Persönlichkeit und ihre Begabung, ausgefallene Gerichte zuzubereiten, schafft sie es, sich in New York von einer einfachen Verkäuferin in einem Delikatessenladen zur Besitzerin eines gehobenen Restaurants hochzuarbeiten.
Erzählt wird die Geschichte rückblickend aus Inges Perspektive, denn nun, mit 100 Jahren und seit vielen Jahren zurück auf Föhr, möchte sie noch einmal die Überfahrt nach New York antreten, begleitet von ihrer Urenkelin Swantje. Auch diese scheint an einem Scheidepunkt in ihrem Leben zu stehen und ist unsicher, wie sie in die Zukunft gehen soll. Inge hofft, durch diese Reise nicht nur sich selbst Frieden zu verschaffen, sondern auch Swantje helfen zu können.
Besonders gut hat mir an diesem Buch die liebevolle Charakterisierung der Figuren gefallen. Vor allem Inge wird so natürlich, sympathisch und herzlich beschrieben, dass man sie einfach gerne haben muss.