Reise zwischen zwei Welten

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buchgeflüster_95 Avatar

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Der Autor Janne Mommsen entführt uns in seinem neuen Roman Das Licht in den Wellen in eine vielschichtige Familiengeschichte, die zwischen der idyllischen nordfriesischen Insel Föhr und dem pulsierenden New York City spielt. Im Mittelpunkt steht die fast 100-jährige Inge Martensen, die kurz vor ihrem Geburtstag mit ihrer Urenkelin Swantje eine Schiffsreise nach Manhattan antritt – eine Flucht nach vorn, die sowohl der jungen Frau als auch ihr selbst den Weg zu innerem Frieden ebnen soll.
Während der Überfahrt erzählt Inge von ihrem außergewöhnlichen Leben: Als Bauerntochter von Föhr wanderte sie einst nach New York aus, wo sie mit ihrem „magic potato salad“ gesellschaftliche Kreise zog und sogar John F. Kennedy bewirtete. Mommsen zeichnet hier das Porträt einer Frau, die sich zwischen den Welten behauptet – zwischen der rauen Nordsee und dem Glamour Manhattans, zwischen Tradition und Aufbruch. Die Erzählstruktur, die Gegenwart und Vergangenheit verwebt, lässt die Leserschaft tief in Inges Erinnerungen eintauchen, während gleichzeitig Swantjes Suche nach Identität den modernen Handlungsstrang prägt.
Besonders stark gelingt Mommsen die Kontrastierung der Schauplätze: Die nordfriesische Insel wird mit ihrer charmierten Dorfgemeinschaft lebendig, während New York als Ort der unbegrenzten Möglichkeiten erstrahlt. Der Roman thematisiert gekonnt das Spannungsfeld zwischen Pflichtgefühl und Selbstverwirklichung. Das Licht in den Wellen ist ein einfühlsamer Roman über die Kraft der Selbstbestimmung und die Komplexität familiärer Bindungen. Ein Buch nicht nur für Norddeutsche-Inselfans, sondern für alle, die Geschichten über mutige Lebensentwürfe schätzen.