Und wenn sie nicht gestorben sind ...

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adelheid von buch Avatar

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An dieses Buch bin ich wohl mit falschen Vorstellungen herangegegangen. Inge Martensen haut kurz vor ihrem 100. Geburtstag mit ihrer Urenkelin Swantje ab. Die beiden besteigen ein Schiff nach New York. Diese Szenerie bot in meiner Phantasie einen tollen Hintergrund für eine turbulente Geschichte. Aber nach den ersten hundert Seiten, die ich noch sehr spannend fand, driftete die Handlung ab ins Seichte, Kleinkarierte und Engstirnige. Inge ist mit 25 Jahren nach New York ausgewandert und dort mit ihrem Kartoffelsalatrezept! groß rausgekommen. Ihr gelingt einfach alles. Sie ist überall willkommen. Sie findet die große Liebe. Auch ihr Sohn ist natürlich ein schöner und erfolgreicher Junge. Und wenn doch mal etwas nicht so gut läuft, gibt es sehr schnell Satisfaktion. Es wird stets alles ganz genau beschrieben, wichtig scheint auch zu sein, dass die Personen immer gut gekleidet und gegebenenfalls geschminkt sind und wonach es gerade riecht. Der Roman hat mit der Realität wenig zu tun. Das Ende des Romans ist abrupt. Inge und Swantje sind zwar losgefahren, kommen aber nicht an. Und wenn sie nicht gestorben sind, sitzen sie wohl noch heute dem Balkon ihrer Luxuskabine an Bord der "Caribbean Sea".