Zwischen Föhr und New York – Eine starke Auswanderergeschichte

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nina.christin Avatar

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Das Licht in den Wellen war mein erstes Buch von Janne Mommsen. Bekannt für seine Wohlfühlromane, wagt er sich hier erstmals an einen historischen Stoff, was ihm sehr gut gelingt.

Im Mittelpunkt steht Inge Martensen, die in jungen Jahren von Föhr nach New York auswandert. Ihre bewegende Geschichte wird in der Gegenwart eingerahmt, als sie mit ihrer Enkelin noch einmal per Schiff nach New York reist – ein schöner Generationenbogen.

Das Cover wirkt upmarket, fast schon literarisch. Tatsächlich war die Geschichte erfreulich bodenständig und leicht zugänglich, aber trotzdem mit Tiefgang und Substanz. Inges Auswanderung wird nicht übermäßig dramatisiert oder romantisiert, sondern sehr realitätsnah und glaubwürdig geschildert. Mit all den Herausforderungen und Heimweh, die ein solcher Schritt mit sich bringt. Besonders gefallen hat mir, wie nachvollziehbar Inges Weg in der neuen Welt geschildert wird – vom Ankommen, die Aufnahme in die Föhrer Gemeinde in New York bis hin zum Aufbau eines eigenen Lebens. Ein leiser und eher zurückhaltender Erzählton, der aber genau dadurch überzeugt. Das kleine Geheimnis, das Inge mit sich trägt, fügt sich stimmig in die Handlung ein, ohne künstlich Spannung erzeugen zu wollen.

Für mich war das Buch durch seine Authentizität und ruhige Erzählweise ein echtes Lesehighlight. Ein durchweg glaubwürdiger und faszinierender Blick auf ein Frauenleben zwischen zwei Welten.