Seifenoper

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käthe Avatar

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Drei Geschichten über Menschen, die sich, über acht Jahrzehnte erzählt, miteinander verbinden. In einzelnen Kapiteln wird, nicht chronologisch sondern im Wechsel zueinander, vom Schicksal von Konrad, Brigitte und André berichtet.
Konrad, der noch vor dem 2. Weltkrieg geboren wurde und sich später zwischen Anhängerschaft und Widerstand zum NS behaupten muss. Brigitte, die ihre frühe Kindheit zuerst im NS und dann in der DDR erlebt, bevor sie mit ihren Eltern in die BRD flüchtet und André, der als talentierter Kunstspringer mit seinen Adoptiveltern die 70er und 80er Jahre der DDR verbringt und dennoch nach seiner wahren Vergangenheit sucht.
So gerne und enthusiastisch ich die ersten Seiten dieses 800-Seiten-Schmökers gelesen habe, schnell wurde mir klar, das Buch liest sich wie eine TV-Serie im Abendprogramm. Das muss erst einmal nichts Schlechtes heißen, aber gerade zum Ende hin wird die Story so unglaubwürdig, dass ich mir wie vor einer schlechten Soap-Opera vorkam. Nazis in Brasilien, RAF-Touristen in Jordanien und immer wieder sehr platt und vorurteilsgeladene Charaktere. Vielleicht hängt mein Missfallen auch damit zusammen, dass mir nicht eine einzige Person im ganzen Roman sympathisch war, aber am Ende habe ich mich echt geärgert. Zusammengefasst, die erste Hälfte des Buches ist ok, die zweite ziemlich überladen und hanebüchen.