Die Leseprobe löst gemischte Gefühle aus

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kikiwee17 Avatar

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Die Leseprobe hat mich schon im ersten Abschnitt mit den Songzeilen aus dem Lied „Sweet Dreams“ von den Eurythmics. Eines meiner liebsten 80er Lieder und so passend. Den Blick auf den Cluburlaub und die Menschen, die diesen buchen finde ich auf der einen Seite sehr ehrlich geschildert, auf der anderen Seite aber auch etwas herablassend und überheblich.
Ich musste mich auf jeden Fall auf den ersten Seiten in den Schreibstil einlesen, die zum Teil komplex gebauten Sätze erforderten meine volle Konzentration. Die Protagonistin war mir ehrlich gesagt hier nicht unbedingt sympathisch.
Dann der Zeitsprung in die Kindheit. Und hier wurde es direkt sehr aufwühlend. Die stete „Verfügbarkeit“ der Mutter, der Blick auf die weibliche Sexualität der Auszubildenden, die Situation mit dem Dreijährigen, aber vor allem die Szene in Lenis Nachhilfestunde habe mich betroffen und bestürzt gemacht. Ein Mann, von dem die Mutter ganz begeistert ist, ein Freund der Familie und Leni bewahrt natürlich das kleine Geheimnis…
Ich bin etwas zwiegespalten, ob ich mich auf dieses fordernde und sensible Thema des Buches einlassen möchte. Ich denke, es ist ein wichtiges Buch, dass die weibliche Sexualität insgesamt und Missbrauch im Kindesalter ungeschönt aufarbeitet, aber es ist natürlich stellenweise nur schwer zu ertragen es zu lesen.
Das Cover und den Titel finde ich ganz hervorragend!