Puh, ich muß schon sagen, die Leseprobe hat mich schon ziemlich ergriffen und geschockt. Der Blick auf das blumige, wunderschöne Cover lässt erstmal solch´einen Inhalt, in dem es um widerlichen Missbrauch eines Kindes geht, nicht vermuten. Und auch den Buchtitel "Das Lieben danach" der Psychologin Helene Bracht lässt davon erst einmal nichts erahnen. So beginnen auch die ersten Seiten moderat, sie erzählen von einer Frau um die 70 und ihre Gedanken, dass sie nun nicht mehr Angst haben muss, von der Außenwelt (als Lustobjekt?) zu sehr wahrgenommen zu werden. Ich muss zugeben, ich bin ja Anfang 60, und manches Mal sind meine Gedankengänge sehr ähnlich. Allerdings was die Autorin dann beschreibt, der Liebesakt der Mutter "auf Kommando" beispielsweise, und der Missbrauch einer Nachhilfeschülerin...puh, das war schon heftig! Die Autorin spart da nicht das geringste Detail aus, und ich mußte wirklich schlucken! Ich verstehe ihre Botschaft, und es ist auch ein ganz wichtiges und sehr sensibles Thema, ich bin mir aber nicht sicher, ob das in dieser Intensität zu Papier gebracht werden sollte. Dennoch finde ich das Buch höchst interessant und es ist auch vonm Schreibstil mehr als gut geschrieben!