Ein wichtiges Buch, das sehr berührt und nachhhallt

Helene Bracht hat mit „Das Lieben danach“ ein unglaublich fesselndes und wichtiges Buch geschrieben. Das Buch beginnt schon mit einer subtilen Spannung; der Missbrauch liegt geradezu „in der Luft“ Nachdem sie diesen als Kind zunächst nur unterschwellig wahrgenommen hat, zeigt Helene Bracht offen und schonungslos die Folgen für ihr weiteres Leben auf. Interessant dabei ist, dass sie ihr Verhalten, ihre Reaktionen in ihren Paarbeziehungen zunächst gar nicht als Folge des ihr widerfahrenen Missbrauchs erkennt, da vieles sehr subtil und kaum erkennbar ist. Erst viel später wird ihr klar, dass sich ihre Missbrauchserfahrung und die Folgen davon wie ein roter Faden durch ihr Leben zieht und ihre Handlungen beeinflusst hat. Spannend ist auch, dass sie über weite Strecken ihres Lebens auf der äußeren Ebene sehr gut „funktioniert“, leistungsstark und kraftvoll wirkt und sich perfekt den jeweiligen, gesellschaftlich geforderten Ansprüchen anpasst. Nachdem sie erkennt, welchen Einfluss die kindliche Missbrauchserfahrung auf ihr Leben hat, begibt sie sich auf die Suche und analysiert feinfühlig und tiefgründig. Das ist das Besondere an diesem Buch, dass es wirklich in die Tiefe geht und verstehen will. Oberflächliches Blabla findet sich nicht und das macht es so wertvoll.
Helene Bracht ist in ihrem Buch schonungslos ehrlich, gibt Einblicke in intime Situationen und das Buch erhält dadurch eine Tiefe, die noch lange nachhallt. Ein sehr wichtiges Buch, dass vielen Menschen auf unterschiedlichsten Ebenen wichtige Erkenntnisse liefern kann.