Ergreifend und erschütternd

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beme65 Avatar

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Das Lieben danach ist schwere Kost. Ein Buch, das nachwirkt und mich sehr tief berührt und bewegt hat. Freimütig berichtet Helene Bracht von ihrem Leben in allen Facetten der Sexualität. Als Kind missbraucht erlebt sie in vielen Erfahrungen mit Männern und Frauen, bevor sie beginnt die Zusammenhänge zu erkennen. Ein wiederkehrendes Muster, dem sie lange Jahre ausgeliefert scheint, wie entwickelt sie sich weiter und wann beginnt sie die richtigen Fragen zu denken und zu stellen. Eine erschütternde Lektüre die ein Leben einer Frau beleuchtet, die im Alter beginnt zu verstehen. Das Buch ist ergreifend aber auch bedrückend, weil dieses Schicksal in ähnlicher Form sicher vielen Frauen und Männern widerfährt. Eine Offenheit, die zeitweise erdrückend wirkt und lange nach der Lektüre nachwirkt. Sie erleichtert dem Leser das Verstehen, wenn das von außen überhaupt möglich ist. Ich kann mir vorstellen, dass sich andere Missbrauchsopfer, die dieses Buch lesen, verstanden fühlen und dass es eine Erleichterung sein kann, zu lesen, dass man nicht allein ist.