Wie lieben?

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frauatze Avatar

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Das Buch habe ich als Aufarbeitung der Vergangenheit, Abrechnung, Versöhnung und dem Verstehenwollen des eigenen Liebens verstanden.
Kommt das Cover als wunderschöne blumige Sache daher, ist der Inhalt deutlich schwerer.
Die Autorin schreibt autofiktional über ihre eigene Missbrauchserfahrung als kleines Mädchen. Das schafft sie sprachlich absolut klug und besonders und man hält fast den Atem an. Eingebettet in eine Zeit, in dem ihr Vater schwer traumatisiert vom Krieg war und ihre Mutter zum ehelichen Beschlaf quasi beordert hat. Dazu die völlige Ahnungslosigkeit der Mutter, dass der ältliche kluge Nachhilfelehrer die Tochter missbraucht hat, macht fassungslos.
Wie sich die Autorin so spät im Leben davon versucht zu befreien, ihre eigenen Liebensmuster versucht zu verstehen, ist besonders. Man merkt ihr deutlich den Beruf der Psychologin an, somit überwiegt ein wenig das Verstehen-wollen und nicht die Empörung, die mir manchmal fehlte.