Dystopien kommen nie aus der Mode

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
andreas_m Avatar

Von

Der Entwurf für Dystopien für eine unmittelbar bevorstehende Zukunft kommen selten aus der Mode, heißen sie nun "1984" oder "Unterwerfung" oder eben "Das Lied des Propheten". Während die ersten beiden vor allem von ihrer Idee leben versucht sich David Lynch (jedenfalls in der Übersetzung) auch sprachlich hervorzutun; Bsp.: "Der dunkelnde Garten birgt keine Wünsche mehr, denn etwas von diesem Dunkel ist ins Haus gekommen." Thematisch ist alles noch sehr verworren, ein neuer Staat, eine Notverordnung, eine Beschuldigung - Handlung, Denken und Sprechen gleiten bisher einfach so dahin, ein warmer Fluss aus Worten, der die drohende Gefahr eher herunterspielt als sie ins Zentrum zu stellen. Wenn das gewollt ist ist es großartig, das allerdings muss der Rest des Romans zeigen...