Leider So Nah

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claudiamagnus Avatar

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Selten hat mich ein Buch so bedrückt. Selten hat mich eine Geschichte so frustiert, die Reaktionen der Protagonisten so betroffen gemacht und gleichzeit so iritiert. Selten hab ich mich bei einem Buch gefragt, wie ich wohl reageiren würde; und selten hat sich das wie ein sinnvoller Gedanke angefühlt, weil das Szenario des Buches einfach so viel näher ist als man sich das erhoffen möchte.

Zu diesem Buch gehören definitiv Trigger Warnungen, denn Themen wie Unterdrückung, Gewalt durch die Regierung und Tod sind nur einige der Unrechte, die uns Paul Lynch hier präsentiert. Familien werden auseinander gerissen, Kinder und Ehepartner verschwinden, junge Erwachsene versuchen für das Gute, für die Freiheit zu kämpfen und niemand weis, ob das alles wirklich zu irgendetwas gut ist.

Lynchs Schreibstil vermittelt auf eine dunkle Art und Weise was uns, dank politischer Entwicklungen, bervorstehen könnte. Die Dystopie, die ich mir vom Buch erwartet habe, fühlte sich auf einmal eher wie ein mögliche Realität an, die in gar nicht mehr so weiter Ferne liegen könnte. Und mit diesem düsteren Schreibstil geht auch das Covern einher: eine Zersplitterte Gesellschaft, ein dunkles Kapitel und zwischendrinnen Menschen wie du und ich, die mit Politik, Macht und dem Drang überlegen zu sein, gar nicht wirklich viel anfangen können...und möchten.