Eine Leiche - zwei Verdächtige

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charlie753 Avatar

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In einem Loft leben drei Personen: Einmal Marc und Sarah, das Paar. Dazu noch Marcs bester Freund Henning. Doch eines Tages wird Henning ermordet aufgefunden. Alle Spuren deuten auf Marc und Sarah hin. Aber die beiden bestreiten es. War es Marc, war es Sarah? Oder beide zusammen?

Der Thriller ist aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt: Aus der Ich-Perspektive von einmal Marc und dann noch von Sarah und zusätzlich aus der Sie-Perspektive der ermittelnden Kommissarin. Die Perspektive finde ich sehr gut gewählt. Man erhält einen sehr guten Einblick in Marc und Sarahs Gedanken, was hilft, ihre Sicht auf den Fall zu erkennen, gleichzeitig hält man einen Abstand zur Kommissarin ein. Insgesamt finde ich den Schreibstil von Geschke so ganz gut.
Allerdings hatte ich mit dem Schreibstil oder eher dem Erzählstil einige Probleme: Die Kapitel aus Marc oder Sarahs Sicht sind eingebrochen nur das Nachhängen der eigenen Gedanken oder Rückblenden. Auf Dauer war das einfach langweilig.
Für mich kam in dem ganzen Buch nur ganz kurz vor dem Schluss Spannung auf. Sonst hat mich das Buch echt gelangweilt, weil einfach nichts passiert ist. Zwar hat man durch die Gedanken und Rückblenden langsam immer neue Informationen bekommen, um selber auf die Lösung zu kommen, aber am Anfang war ich einfach nicht so weit, um überhaupt dafür genug Hinweise zu haben.
Mit den Charakteren hatte ich auch einige Probleme: Ich könnte irgendwie gar nicht mit Marc und Henning mitfühlen. Trotz der passenden Erzählperspektive war ich trotzdem so distanziert. Und die Kommissarin finde ich auch unsympathisch.
Was dem Buch echt einen großen Pluspunkt gibt, ist das Ende. Ich war so überrascht. Diese Lösung des Falls habe ich absolut nicht erwartet. Bei den vielen Ideen, die ich während der Geschichte hatte, war keine dabei, die dem tatsächlichen Ende auch nur nahe kam!

Schlussendlich ist Das Loft ein Thriller, der ganz okay war. Zwar hatte ich mit der fehlenden Spannung und den Hauptcharakteren Probleme, aber das unerwartete Ende macht das einiges wieder gut.