Gelungenes Verwirrspiel

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kikiwee17 Avatar

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Sarah und Marc sind ein Paar. Gemeinsam mit Marcs bestem Freund Henning bewohnen sie ein Loft in Hamburg. Nachdem Henning mutmaßlich in der gemeinsamen Wohnung getötet wurde, weisen alle Spuren auf Sarah und Marc. Doch wer von beiden hat diese grausame Tat begangen? Haben sie es vielleicht sogar gemeinsam getan? Oder war vielleicht doch alles ganz anders?

Bereits der innere Klappentext ist eine Herausforderung an den Leser. Der Autor behauptet, das man so gut wie keine Chance hat durch aufmerksames Lesen oder kluge Schlussfolgerungen hinter das Geheimnis bzw. auf den Täter zu kommen. Das hat natürlich meinen Ehrgeiz geweckt.

Linus Geschke beschreiten mit diesem Thriller neue Wege. Anders als beispielsweise bei der Born-Trilogie oder der Reihe um Jan Römer, ist diese Geschichte stark auf die Gefühlswelt seiner Protagonisten fokussiert. Marc und Sarah schildern ihre Sicht der Geschehnisse aus der Ich-Perspektive und zusätzlich gibt es Kapitel, in welchen die Ermittlungsarbeit des Ermittlerteams Bianca Rakow und Peter Höger beschrieben ist. Die angenehme Kapitellänge und gekonnt gesetzte Cliffhanger animieren zu stetigen weiterlesen.

Rückblickend erfahren wir, was Sarah, Marc (und Henning) vom Zeitpunkt des ersten Aufeinandertreffens bis in die Gegenwart erlebt haben und bekommen dabei auch einen Eindruck von den Dynamiken innerhalb dieser Dreierkonstellation. Dabei weiß man tatsächlich nicht, wessen Version der Ereignisse der Wahrheit entspricht und beginnt die wildesten Theorien zu entwerfen. Überraschung: Meine Theorie hat nicht gestimmt.

Linus Geschke schafft es definitiv mit seiner Auflösung zu überraschen und hat mir erneut spannende Lesestunden beschert. Diesmal weniger blutig, aber nicht minder spannend. Wer es mag in die Psyche der Protagonisten einzutauchen und zu mitzurätseln, wer in diesem Fall der Bösewicht ist, sollte sich diesen Thriller nicht entgehen lassen.