Hype gerechtfertigt?

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la calavera catrina Avatar

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Marc und Henning sind seit Kindertagen beste Freunde. Beide teilen sich mit Marcs Freundin Sarah ein Loft. Als Henning vermisst wird, geraten Marc und Sarah unter Verdacht und werden zunächst als Zeugen in Polizeigewahrsam vernommen. Am Tatort wurde eine große Menge Blut gefunden. Ist Henning wohlmöglich tot? Wo ist dann die Leiche? Oder handelt es sich um ein perfides Spiel zwischen Freunden, die sich nicht vertrauen?

Erzählt wird die Story aus zwei Perspektiven: Marc’s und Sarah’s - dazu gibt es immer wieder Einblicke durch die Ermittlerin in diesem Fall. Marc und Sarah, zwei nicht sonderlich sympathische Figuren, erzählen aus ihrer Sichtweise von vergangenen Ereignissen, und geben unabhängig von einander einen Eindruck ihrer Wahrnehmungen und Emotionen, bei dem man das Gefühl hat, zu wissen, in welche Richtung sich die Story entwickeln könnte. Dabei entsteht ein spannendes Beziehungsgeflecht zwischen Marc, Sarah und Henning, und es bilden sich harte Kontraste, die die entstehenden Bilder wieder ins Wanken bringen. Wirklich packen konnte mich der finale Twist, den wohl kaum einer kommen sieht. Besonders gelungen fand ich die Vernehmungen, die taktisch klug und raffiniert ausgearbeitet waren. Wer sagt die Wahrheit? Der psychische Druck auf Marc und Sarah war förmlich spürbar. Das gab nicht nur einen interessanten Einblick in mögliche Verhörstrategien, sonder war auch spannend zu lesen. Darüber hinaus hat es sich etwas gezogen und hätte auch etwas kürzer sein dürfen.

Fazit: Überwiegend unterhaltsam, spannendes Finale und eine clevere Erzählweise, die zum Miträtseln einlädt; streckenweise allerdings langatmig und ein wenig klischeehaft.