Auf nach Island!

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letterfriend Avatar

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Die Geschichte von Luise und Sofie - zwei starke Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten mit Herausforderungen zu kämpen haben. Luise erfährt bereits in der Vorkriegszeit die immer steigende Feindlichkeit Juden gegenüber. Nur ihre Liebe zu dem Isländer Jonas gibt ihr in dieser Zeit die nötige Kraft, um durchzuhalten. Manche Begebenheiten berühren das Herz des Lesers, wodurch man eine gewisse Nähe und Spannung zum Charakter und zur Geschichte aufbaut.
Sofie entscheidet sich nach einem traumatischen Erlebnis für eine Auszeit in Island. Dort stößt sie auf Unterlagen, die die Geschichte von Luise erzählen. Mit den neuzeitlichen Charakteren konnte ich mich weniger identifizieren, da kein Bezug hergestellt werden konnte.
Als herrausragend möchte ich aber die Schilderungen erwähnen, wenn die Geschichte in Island spielt. Dass die Autorin Karin Baldvinsson genau weiß, wovon sie spricht, das wird dem Leser sehr deurlich bewusst. Selten konnten Bücher in mir eine Liebe zu einem Land entwickeln, in dem ich zuvor noch nie war. Ob Kultur oder Landschaft - man hatte das Gefühl, mit dabei zu sein.
Der Schreibstil ist flüssig, nicht verschachtelt und gut mitzuverfolgen.
Anmerken möchte ich jedoch auch, dass ich mir etwas mehr geschichtliche Infos zur Kriegszeit erwartet hätte. Herausgestellt hat sich jedoch, dass "Das Mädchen im Nordwind" mehr zwei Liebesgeschichten wiedergibt, als auf die Umstände und Umwelt einzugehen. Dementsprechend gab es auch einige Wendungen, die zu erwarten waren.

Fazit: Kein Must have, aber guter Lesestoff