Berührend

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cornwallfan Avatar

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Der Roman spielt abwechselnd in zwei Zeitebenen. Ebene 1 beginnt 1936. Mit ihrem angenehmen Schreibstil beschreibt die Autorin die Geschichte einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Lüneburg deren 17jährige Tochter Luise sich in den Isländer Jonas verliebt und eine der Hauptprotagonisten ist. Für Juden wird es in Deutschland immer gefährlicher, weshalb viele die Gelegenheit wahrnehmen und rechtzeitig das Land verlassen. Nicht so Luises Familie, die schlecht ihr Kaufhaus einpacken und sich im Ausland eine neue Existenz aufbauen kann.
Ebene 2 beginnt im Sommer 2019. Die Hamburgerin Sofie Wagner hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten und ihren Job als Tischlerin verloren. Außerdem kriselt es schon länger in ihrer Beziehung. Um Abstand zu gewinnen schließt sie einen Vertrag für ein Work & Travel-Arrangement ab und geht für drei Monate in den Norden Islands, wo sie die Innenrenovierung eines Hauses übernimmt und gleichzeitig das Land ein wenig kennenlernen kann. Gleich am ersten Abend entdeckt sie in einer Abstellkammer einen alten Schreibtisch aus dessen Schublade ihr ein verschnürtes Bündel auf den Fuß fällt. Darin befindet sich ein in deutsch verfasstes Notizbuch. Was hat dieses von einer Luise Rosenberg verfasste Notizbuch wohl mit den ehemaligen Bewohnern des Hauses zu tun?

Obwohl das Nazithema überhaubt nicht meins ist, war ich von der Geschichte begeistert. Als großer Islandfan hat mir natürlich der isländische Teil des Romans besonders gut gefallen. Ich gebe daher wohlverdiente 5 Sterne und eine klare Kauf- und Leseempfehlung.