Ergreifende, fesselnde Geschichte

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rea1887 Avatar

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Sofie Berger fühlt sich nach einer Fehlgeburt nicht genug unterstützt von ihrem Freund und nimmt eine dreimonatige Auszeit auf Island. Sie ist Handwerkerin und soll dort ein Haus renovieren. Sie hofft, dadurch auf andere Gedanken zu kommen. Beim Renovieren findet sie in einem alten Schreibtisch, den sie restaurieren will, Aufzeichnungen von Luise, die Tochter eines jüdischen Kaufmannes, die in der Zeit um den 2. Weltkrieg in Lüneburg lebte. Diese Aufzeichnungen ziehen sie in ihren Bann, aber die Besitzer des Hauses wollen über die ganze Geschichte nicht reden...

Im zweiten Erzählstrang wird das Leben von Luise beschrieben, die sich als Jüdin immer mehr Einschränkungen und Hass zu Beginn des Nazideutschlands gegenübersieht. Als ihr Bruder, der in Berlin studiert, eines Tages mit einem Studienkollegen aus Island zu Besuch ist, verliebt sie sich Hals über Kopf in diesen. Als sie schwanger wird und eine Zukunft für Juden in Deutschland unmöglich erscheint, planen sie die gemeinsame Ausreise nach Island. Aber Luise möchte nur ungern ihre Eltern zurücklassen...

Dieses Buch der Autorin hat mich wieder restlos überzeugt, nachdem ich von ihrem zweiten Roman eher enttäuscht war. Aber in diesem Roman steckt mehr Herzblut drin, er ist auch deutlich länger als der vorige und dadurch nimmt man als Leser intensiver an beiden Geschichten teil. Mich hat das Buch sehr gefesselt, wenn ich mehr Zeit zum Lesen gehabt hätte, hätte ich das Buch sicher schlecht aus der Hand legen können. Es ist eine sehr gefühlvolle Geschichte, sowohl romantisch, als auch sehr tragisch. Und immer wieder bleibt das Entsetzen, wie man Menschen, in dem Falle den Juden im 2. Weltkrieg, solche Sachen antun kann... Es ist immer wieder gut, dass es solche Bücher gibt, die einen diese Dinge nicht vergessen lassen! Es ist schön, dass sich die Autorin an diese Zeit herangewagt hat und diese Geschichte erdacht hat!