Neubeginn auf Island

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amalia6.12 Avatar

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"Das Mädchen im Nordwind" war mein zweiter Roman von Karin Baldvinsson und ich war wieder restlos begeistert. Auch hier geht es wieder nach Island. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, einmal im Jahr 2019 und einmal in den Jahren 1936 bis 1946. Wir begleiten abwechselnd Sofie, die im Jahr 2019 nach einem Schicksalsschlag für den Sommer über nach Island zum Arbeiten kommt und Luise, die Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Lüneburg, in der Zeit des 3. Reichs.
Oft geht es mir bei Romanen, die auf zwei Zeitebenen spielen so, dass mir die Geschichte aus der Vergangenheit etwas besser gefällt. Hier kann ich das nicht sagen, beide Geschichten haben mir unheimlich gut gefallen. Die Hauptpersonen werden sehr gut und lebendig dargestellt, ich habe mit beiden mitgelitten und mitgefiebert, dass sie endlich ihr Glück finden und zur Ruhe kommen können. Auch die Orte wurden sehr bildlich beschrieben. Ich konnte mich in Gedanken im rauen Wind am Fjord stehen sehen, aber auch durch Lüneburg gehen sehen. Da ich Lüneburg kenne, fiel es mir nicht schwer, mir Luises Heimat vor Augen zu führen.
Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Gerne hätte ich noch mehr Zeit mit Luise, Jonas, Sofie, Björgvin und den anderen verbracht.
Ich kann das Buch absolut empfehlen, es ist traurig und schön, sehr gut recherchiert und es lässt sich wunderbar lesen. Dazu hat es wunderschönes und wie ich finde, zu Island sehr gut passendes Cover.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.