Leichter Drift ins Kitschige

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leseskorpion Avatar

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Kunststudentin Vicki gewinnt zusammen mit ihrer Freundin Traudl eine Reise an den Gardasee. Sie verliebt sich sofort in die Landschaft, das Hotel und den Hotelierssohn Antonio. So entsteht ihr Traum, das heruntergekommene Hotel wieder auf Vordermann zu bringen.

Der flüssige, unkomplizierte Schreibstil macht das Lesen leicht. In der ersten Hälfte des Buches springt die Autorin zwischen den Zeitebenen hin und her, was gewöhnungsbedürftig ist. So lernen wir aber die selbstbewusste Vicki schon als Kind kennen, was es leichter macht, später ihre Handlungen nachzuvollziehen. Allerdings ist mir Vicki nicht durchgängig sympathisch, sie ist so eine Mrs. Perfect, der alles gelingt und die offenbar alles kann. Auch Antonio ist mir zu perfekt, er erfüllt das Klischee des italienischen Gigolo sehr gut.
Tatsächlich ist die Geschichte voller Klischees, da ist der spießbürgerliche Vater voller Vorurteile, die sprichwörtliche böse Schwiegermutter, in Italien ist immer Dolce Vita usw. usw. Das finde ich ein wenig nervig.
Nicht gefallen hat mir auch, dass die Schilderung der Liebesgeschichte von Vicki und Antonio stellenweise doch arg kitschig ist. Ständig wird wiederholt wie sie sich anschmachten, weil Vicki ja gar zu hübsch und toll und überhaupt die Allerbeste ist und Antonio so elegant, gutaussehend und weltläufig. Da wäre weniger echt mehr gewesen.
Unter dem Strich handelt es sich hier meiner Meinung nach um seichte Lesekost mit Tendenz zum Trivialen, die ich nicht uneingeschränkt weiter empfehlen kann.