Das Mädchen mit dem Fingerhut

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sabiene Avatar

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Der Autor Michael Köhlmeier schildert in seinem Roman das Schicksal eines kleinen Mädchens, von welchem weder der richtige Name noch eine Staatsangehörigkeit bekannt wird. Auch in welchem Land diese Geschichte spielt, ist nicht bekannt. Das ist jedoch unerheblich, da sich das Schicksal dieses Kindes so überall zutragen kann.
Nachdem es seinen Onkel verliert, kommt es in ein Heim, aus welchem es mit zwei Jungs flüchtet.
Die Kinder halten zusammen da sie kein Vertrauen in ihre Umwelt entwickeln können und sich daher alleine durchschlagen müssen.

Die Sprache ist einfach gehalten, da die Erzählweise aus der Sicht des Mädchens wirken soll, daher lässt sich das Buch gut lesen. Der Autor schildert unaufgeregt wie sich die Kinder bei Hunger behelfen und wie sich Arian um die Kranke Yiza kümmert und ihr das Essen vorkaut, als wäre sie ein aus dem Nest gefallenes Vögelchen- und das sind diese Kinder im übertragenen Sinn auch: Sie haben ihre Eltern und ihre Heimat verloren und noch nicht einmal eine gemeinsame Sprache, und auch allgemeine Wertvorstellungen und hygienische Standards spielen bald keine Rolle mehr. Dementsprechend endet die Erzählung auch damit, das die Kinder zu denjenigen gehen, welche bereits ihr Mitleid verloren haben.

Dieses Buch wirkt durch die Flüchtlingssituation sehr aktuell, ist jedoch zeitlos, da sich diese Geschichte immer wieder in jedem Land wiederholen kann und wird.

Auch das Cover ist zeitlos gehalten, das Gesicht des Mädchens prägt sich allerdings sofort ein.

Ein Buch , welches auch für Jugendliche sehr zu empfehlen ist.