Das Mädchen mit dem Fingerhut

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kladde Avatar

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Zuerst hat mich die Kurzbeschreibung neugierig gemacht, denn das Thema passt ja sehr gut in das aktuelle Geschehen mit den vielen Flüchtlingen, die zu uns kommen. Hier hat man ein edles, kleines Buch mit 140 Seiten in Händen mit einem schöner Umschlag, auf dem das Bild eines junges Mädchens wie ein Gemälde anmutet.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig mit kurzen Sätzen und kurzen Kapiteln. Vieles wird angerissen und ist dann der Fantasie des Lesenden überlassen. Ebenso das Ende, bei dem ich dachte, dass muss jetzt doch noch irgendwie weiter gehen. Vielleicht soll man sich das selbst ausmalen.

Auf einem Markt taucht eines morgens ein kleines Mädchen in einem Lebensmittelladen auf. Sie steht nur stumm da, doch weil sie so niedlich und klein ist, wird sie mit Essen und Wärme versorgt. Sie redet kein Wort, doch als das Wort 'Polizei' fällt, fängt sie an zu schreien. Am Abend ist sie verschwunden und am nächsten Tag wieder da. Nach ein paar Tagen jedoch erscheint sie nicht mehr und dann beginnt eine Erzählung über die weiteren Erlebnisse dieses Mädchens, das die Sprache in dem Land nicht versteht, aber mit ihren großen Augen und ihrem hübschen Gesicht, die Herzen der Erwachsenen gewinnt. Schließlich ist sie mit zwei anderen Kindern unterwegs; ein 16jähriger übernimmt das Kommando und ein kleinerer Junge ist auch noch mit dabei. Der Große versteht sowohl die Sprache des Mädchens, als auch des kleinen Jungen, so dass eine Dreieck-Unterhaltung möglich wird. Die drei schlagen sich bei winterlichen Temperaturen mit Diebstählen und Einbrüchen durch und man leidet mit den drei Kindern mit.

Auf jeden Fall ist dies ein beeindruckendes Buch, das man nicht leichten Herzens weglegt.