Keine Begeisterung

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sofie Avatar

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„Das Mädchen mit dem Fingerhut“ von Michael Köhlmeier ist eher kein Roman, sondern mit seinen 140 Seiten und recht großer Schrift mehr eine Erzählung, die man auch bequem an einem Nachmittag lesen kann.
Es geht um ein junges Mädchen, der Leser erfährt weder ihren Namen, noch ihr genaues Alter, das vermutlich als Flüchtling in ein westeuropäisches Land kommt, dessen Sprache sie nicht spricht. Zunächst ist sie mit einem Mann zusammen, den sie Onkel nennt, der sie jedoch bald verlässt. Dann kommt sie in ein Heim und schließt sich dort zwei Jungen an, mit denen sie sich ab sofort durchschlägt.
Der Schreibstil ist geprägt von kurzen, schnörkellosen Hauptsätzen, die am Anfang gut die Ratlosigkeit und das Verlorensein des Mädchens zeigen. Mit der Zeit wird dieser Stil aber dann doch recht anstrengend zu lesen, da vor allem Emotionen darüber nicht wirklich transportiert werden.
So ganz konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Es ist nicht schlecht, aber wenn ich jemandem erklären müsste, warum er gerade dieses Buch lesen sollte, würde mir nicht viel einfallen. Die Geschichte ist sicher interessant und im Moment auch sehr relevant, bringt aber auch keine neuen Gedanken zu dieser Thematik. Und bei der Kürze der Geschichte finde ich 18.90 Euro für ein Hardcover tatsächlich auch ziemlich teuer. 3 von 5 Sternen von mir.