Age Gap Romance mal anders

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19cici95 Avatar

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Ein absolut liebenswerter – etwas älterer Mann – trifft auf Ministeriumsmitarbeiterin mit ihrer eigenen Geschichte. Eine lesenswerte Geschichte, die das Herz trifft. Aber anders als erwartet.

Commander Gore kommt aus dem 19. Jahrhundert und verhält sich leider auch so. Er wird vom Ministerium der Zeit ins 21. Jahrhundert gebeamt und trifft auf die namenlose Ministeriumsmitarbeiterin, die seine „Brücke“ in die neue Welt bilden soll. Gemeinsam beziehen sie ein Haus und Gore muss erst mal verstehen, dass eine Mitbewohner nichts anrüchiges an sich hat.
Bereits der erste Satz von Gore hat ihn mich ins Herz schließen lassen. Sein bissiger und zuweilen schwarzer Humor zieht sich durch das gesamte Buch und lässt den weiblichen Hauptcharakter manchmal etwas blass aussehen.
Auch schafft es Kaliane Bradley ihren Nebenfiguren mehr Leben einzuhauchen, als der Person, aus deren Sicht wir die Geschichte erleben. Und das obwohl sie sehr wohl ihre eigenen Themen mitbringt und mit ihrer kambodschanischen Familie und white passing sehr deutlich einige Probleme des 21. Jahrhunderts aufzeigt.
Leider verhält sie sich im Laufe der Geschichte immer naiver und ja – dümmer -, sodass sie gegen Ende hin einfach nur nervt. Den Kunstgriff der Autorin, ihrer Hauptfigur keinen Namen zu geben, mag gewitzt gemeint sein, ist aber nicht mehr als das – ein Kunstgriff ohne Auswirkungen auf die Geschichte.

Wer eine reine Romance-Geschichte sucht, dem sei an dieser Stelle abgeraten. Dennoch hat mich das Buch auf Gefühlsebene komplett überzeugt.