Ein zweites Leben
1845 brach eine Expedition unter der Leitung von John Franklin in die Arktis auf, um die Nordwestpassage zu durchsegeln und somit den schnellsten Schiffsweg zwischen Europa und Asien aufzuzeigen. Diese Expedition sollte scheitern und keiner der 129 Teilnehmer überlebte. Unter Ihnen First Lieutenant Graham Gore.
Die Autorin Kaliane Bradley lässt in einem London der nicht allzu fernen Zukunft die Möglichkeit des Zeitreisens bestehen. Graham Gore wird wie einige andere Menschen, die in ihrer Zeit durch Unglücke, Krankheiten oder Krieg verstorben wären, aus der Vergangenheit geholt. Um die Anpassung in der neuen Umgebung zu erleichtern, werden ihnen die sogenannten „Brücken“ zur Seite gestellt; Regierungsbeamt:innen, die sie rund um die Uhr begleiten, damit sich die „Expats“ in ihrem zweiten Leben zurechtzufinden lernen.
Die Autorin spielt in ihrem Buch ein sehr ausgeklügeltes Gedankenspiel, das mich auf mehreren Ebenen angesprochen hat. Sie nutzt die Möglichkeit des Zeitreisens, um gesellschaftspolitische Themen anzusprechen. Der unterschiedliche Umgang der Expats mit den Entwicklungen der modernen Zeit ist sehr interessant und regt zum Nachdenken darüber an. Vieles davon sind Errungenschaften, die sich für sehr viele Menschen in Europa positiv ausgewirkt haben, manche stehen jedoch noch immer auf fragilen Füßen. Der Klimawandel hat ebenfalls in der Zukunft mit voller Härte zugeschlagen und nicht nur extreme Wetterphänomene, sondern auch humanitäre Notsituationen mit sich gebracht. Ein erschreckend realistischer Ausblick!
Die historische Figur des Graham Gore, über den eigentlich nur wenig bekannt ist, wird von der Autorin als aufgeschlossener, intelligenter, vielseitig talentierter und überaus humorvoller Mensch dargestellt. Die romantische Beziehung der beiden Protagonist:innen entsteht deshalb wenig überraschend, ließ mich aber nur noch mehr mit ihrer Geschichte mitfiebern. In kurzen Kapiteln wird auch zur Franklin-Expetition zurückgesprungen. Die Verknüpfung von historischen Fakten und Fiktion haben für mich einen besonderen Reiz ausgemacht.
Kaliane Bradley schreibt sehr einnehmend, intelligent, verarbeitet gesellschaftlich relevante Themen und verpackt sie in einem (un)möglichen Plot. Mich hat sie mit ihrem Buch absolut begeistert und ich kann es von ganzem Herzen weiterempfehlen.
Die Autorin Kaliane Bradley lässt in einem London der nicht allzu fernen Zukunft die Möglichkeit des Zeitreisens bestehen. Graham Gore wird wie einige andere Menschen, die in ihrer Zeit durch Unglücke, Krankheiten oder Krieg verstorben wären, aus der Vergangenheit geholt. Um die Anpassung in der neuen Umgebung zu erleichtern, werden ihnen die sogenannten „Brücken“ zur Seite gestellt; Regierungsbeamt:innen, die sie rund um die Uhr begleiten, damit sich die „Expats“ in ihrem zweiten Leben zurechtzufinden lernen.
Die Autorin spielt in ihrem Buch ein sehr ausgeklügeltes Gedankenspiel, das mich auf mehreren Ebenen angesprochen hat. Sie nutzt die Möglichkeit des Zeitreisens, um gesellschaftspolitische Themen anzusprechen. Der unterschiedliche Umgang der Expats mit den Entwicklungen der modernen Zeit ist sehr interessant und regt zum Nachdenken darüber an. Vieles davon sind Errungenschaften, die sich für sehr viele Menschen in Europa positiv ausgewirkt haben, manche stehen jedoch noch immer auf fragilen Füßen. Der Klimawandel hat ebenfalls in der Zukunft mit voller Härte zugeschlagen und nicht nur extreme Wetterphänomene, sondern auch humanitäre Notsituationen mit sich gebracht. Ein erschreckend realistischer Ausblick!
Die historische Figur des Graham Gore, über den eigentlich nur wenig bekannt ist, wird von der Autorin als aufgeschlossener, intelligenter, vielseitig talentierter und überaus humorvoller Mensch dargestellt. Die romantische Beziehung der beiden Protagonist:innen entsteht deshalb wenig überraschend, ließ mich aber nur noch mehr mit ihrer Geschichte mitfiebern. In kurzen Kapiteln wird auch zur Franklin-Expetition zurückgesprungen. Die Verknüpfung von historischen Fakten und Fiktion haben für mich einen besonderen Reiz ausgemacht.
Kaliane Bradley schreibt sehr einnehmend, intelligent, verarbeitet gesellschaftlich relevante Themen und verpackt sie in einem (un)möglichen Plot. Mich hat sie mit ihrem Buch absolut begeistert und ich kann es von ganzem Herzen weiterempfehlen.