Enttäuschende Zeitreise

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ceydaxdo Avatar

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Das Cover von „Das Ministerium der Zeit“ ist stilvoll und weckt sofort Interesse: Die Gestaltung spielt gekonnt mit Elementen aus Vergangenheit und Moderne – passend zum Thema Zeitreise. Leider hält der Inhalt nicht, was die äußere Aufmachung verspricht.

Die Grundidee – ein historischer Polarforscher, der in unserer Gegenwart landet – klingt originell und versprach eine spannende Mischung aus Romance, Science-Fiction und Gesellschaftskritik. Doch die Umsetzung bleibt über weite Strecken enttäuschend. Die Geschichte entwickelt sich extrem langsam, trotz der faszinierenden Prämisse. Ich hatte oft das Bedürfnis, das Buch aus der Hand zu legen, weil die Handlung kaum vorankam. Es wird viel angedeutet, aber selten konsequent weitergeführt oder aufgelöst.

Der Schreibstil ist solide, doch über weite Strecken zu ausschweifend und langatmig. Dabei verliert das Buch oft an Tempo und erzählerischer Klarheit.

Trotzdem ist das Buch nicht völlig misslungen: Es bietet Denkansätze über Zeit, Fortschritt und die Frage, was uns als Menschen ausmacht. Leider fehlt die Konsequenz, diese Themen wirklich auszuleuchten.

Fazit: Wer auf tiefgründige Zeitreisegeschichten mit romantischem Einschlag hofft, wird hier eher enttäuscht. Die Idee ist stark, das Potenzial groß – aber es bleibt zu viel ungenutzt. Ich empfehle das Buch nur Leser*innen, die Geduld mitbringen und gerne zwischen den Zeilen lesen.