sehr originell

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
bobbember Avatar

Von

„Das Ministerium der Zeit“ hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen – und das nicht nur, weil es sich um eine faszinierende Zeitreisegeschichte handelt, sondern weil hier etwas geschaffen wurde, das ich so noch nie gelesen habe. Dieses Buch ist kein gewöhnlicher Roman – es ist eine kluge, emotionale und zutiefst kreative Verbindung von Science-Fiction, Liebesgeschichte und literarischer Tiefe.

Die Grundidee: Eine junge Frau beginnt einen neuen Job in einem rätselhaften Ministerium, das tatsächlich Zeitreisen ermöglicht. Ihre Aufgabe? Einem viktorianischen Polarforscher, Commander Graham Gore, das Leben im London des 21. Jahrhunderts zu erklären. Was zunächst fast skurril klingt – ein Mann aus dem 19. Jahrhundert entdeckt moderne Wunder wie Spotify oder Toilettenspülungen – entwickelt sich schnell zu einer tiefgründigen Reflexion über Fortschritt, Menschlichkeit und Verlust.

Die Charaktere sind eindrucksvoll gezeichnet, besonders die Dynamik zwischen der Protagonistin und Gore – anfangs geprägt von Fremdheit und Unsicherheit – entwickelt sich auf so ehrliche, berührende Weise, dass ich als Leserin regelrecht mitzitterte.

Und dann dieser Erzählstil: poetisch, klug, pointiert – gleichzeitig verspielt und philosophisch. Die Art, wie Vergangenheit und Zukunft, Anfang und Ende ineinandergreifen, ist meisterhaft.

Dieses Debüt sprengt Genregrenzen und bleibt dabei auf jeder Seite überraschend. Wer glaubt, schon alles im Bereich Zeitreise gelesen zu haben, wird hier eines Besseren belehrt. Große Empfehlung!