Zurecht für alle Preise nominiert
An dieses Buch hatte ich ja sehr hohe Erwartungen aufgrund der Nominierungen für den Womens Prize for Fiction sowie den Hugo Award in letzter Zeit. Nun ist er auf deutsch erschienen in der Übersetzung von Sophie Zeitz. Wir haben unsere Protagonistin mit Migrationshintergrund, sie arbeitet als Dolmetscherin im Ministerium und hat schon etwas über geheime Abteilungen gehört. Aber bei der Bewerbung hat sie sich niemals vorstellen können, was ihre Aufgabe sein wird. Eine geheime Abteilung des Ministeriums entfernt Menschen aus ihrer Zeitlinie und holt sie in unsere Zeiten. Dort wird dann erforscht, wie diese Menschen auf unsere Zeit reagieren. Ein faszinierendes Experiment. Die veralteten Ansichten eines Graham Gore (welcher wirklich existierte) treffen auf die progressiven Ansichten unserer Protagonistin. Es gibt eine Liebesgeschichte zwischen den beiden, aber die braucht auch erst eine Weile. Die beiden müssen während des Experiments zusammenleben. Die Dialoge haben mich sehr amüsiert und den Roman relativ kurzweilig gemacht. Das ist ein Roman, wie ich ihn gerne gelesen habe. Es ist zum einen eine anspruchsvolle Thematik und nicht einfach zum Wegschmökern, zum anderen ist es einfach mal was Neues. Denn sonst heißt es ja immer: Man soll die Vergangenheit nicht verändern. Ob das immer so eine gute Idee hier ist. War für mich ein Highlight und ich verstehe vollkommen warum der Roman global so angepriesen wird. Kaliane Bradley überzeugt auf ganzer Linie. Denn dieser Roman lässt sich in keine Schublade stecken.