Schwer aus der Hand zu legen..

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mariecurie Avatar

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Das Buchcover stimmt gleich auf die Handlung ein. Tante Frances am Steuer eines opulenten pinken Royce, der zu ihr gehörende pinke Untertitel, (der die Haupthandlung bereits auf dem Buchcover vorab enthüllt), baut schon mal die erste Spannung auf.

Die Tatsache, dass sie den Farbfleck auf dem, sonst dunklen Hintergrund, darstellt, lässt erahnen, dass Tante Frances anders als alle anderen ist, womit sie sicher bei nicht wenigen eine gewisse Sympathie erweckt.

Der Leser wird sogleich in zwei Handlungssträngen, die in verschiedenen Zeitebenen stattfinden, eingeführt. Die Mitte der 60er der jungen Tante Frances, in denen die Grundsteine der weiteren Entwicklung gelegt werden, und das Heute der jungen Annabelle, ihrer Nichte, in dessen Zeit sich vermutlich das Schicksal von Frances erfüllt.

Der Prolog, in der 3.Person Präsens, versetzt einen sofort in die Atmosphäre der Geschichte, der Leser kann förmlich die drei jungen befreundeten Frauen auf dem Jahrmarkt lachen hören, und zeitgleich die Angst im Nacken Frances um ihr eigenes Leben spüren.

Genauso lebhaft dargestellt ist das nachfolgende Kapitel in Annabelles Zeit, diesmal aus ihrer Ich-Perspektive erzählt, in die der Leser schmunzelnd die angebrannten Zwiebeln ihrer Mutter riecht und sich jetzt schon auf die Begegnung mit Tante Frances freut. Denn diese zwei Frauen, vermutet der Leser sogleich, haben eine starke Bindung zueinander, die schon viele Jahre vor Annabelles Geburt vorausgesagt wurde.

Der letzte Abschnitt der Leseprobe entführt den Leser wieder in Frances Jugend zurück, diesmal auch hier aus ihrer Ich-Form erzählt, als das erste offensichtliche Verbrechen bereits geschehen ist und sie beschließt, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

Obwohl der Handlungsverlauf sich leicht erahnen lässt, freut es den Leser geradezu diebisch, sich bestätigt zu sehen, und er kann es kaum erwarten, zu erfahren, ob er es weiterhin errät oder die Handlung einen unvorhergesehenen Sprung in eine völlig andere Richtung macht.

Denn obwohl das Offensichtliche bereits auf dem Buchcover enthüllt wird, tut es der Spannung keinen Abbruch, im Gegenteil, man ist erpicht darauf das knallende Ende zu erfahren, was Tante Frances alles erleben muss, bevor sich ihr Schicksal, genauso schillernd und exzentrisch wie sie selbst, erfüllt.