ein ziemlicher Flop

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sekty Avatar

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In ihren Teenager-Tagen hat Frances Adams von einer Wahrsagerin erfahren, dass sie umgebracht werden wird. Diese Weissagung hat sich Wort für Wort in ihr Gehirn eingebrannt und ihr ganzes Leben überschattet. Frances war überzeugt davon, dass sie Opfer eines Mordfalls werden würde und hat daher auf ihrem herrschaftlichen Anwesen ein Archiv angelegt. Dort hat sie zu allen Menschen, die sie kennt, Akten angelegt, Beweise und mögliche Motive gesammelt. Als sie stirbt, sehr wahrscheinlich tatsächlich ermordet, erhalten die potentiellen Erben die Aufgabe, ihren Mord aufzuklären – erst dann wird geerbt.

Die Idee des Romans klang total gut, viele sind von diesem Krimi begeistert, aber meinen Geschmack hat er leider nicht getroffen.

Zunächst dauert es locker 80-100 Seiten, bis der Roman überhaupt so langsam in Fahrt kommt. Eigentlich benötigt er sogar fast 200 Seiten dafür. Dann spielen zahlreiche Figuren eine Rolle – schließlich hatte Tante Frances nahezu jeden Dorfbewohner im Verdacht. Bei vielen Familien gibt es sogar Beteiligte aus zwei oder drei Generationen und da fast kein Charakter heraussticht, sondern alle nur grob skizziert werden, war es ein wilder Wust an Personen, die alle irgendwie miteinander verknüpft waren, sei es freundschaftlich, sexuell oder durch Abneigung geprägt.

Der Schreibstil war teilweise holprig, den angeblichen vorhandenen (britischen) Humor habe ich nicht gefunden und bei manchen Figuren hatte ich das Gefühl, dass die Autorin sich nicht entscheiden konnte, ob diese Person nun als gut oder böse darstellen wollte. Generell war vieles nicht stringent durchdacht und/oder konsequent umgesetzt.

Die Weissagung war interessant und mysteriös formuliert. Aber gegen Ende verläuft sich auch das und wird gar nicht abschließend thematisiert. Die Geschehnisse sind teilweise abstrus und nicht glaubwürdig,

Fazit: Für mich war dieser Krimi leider ein ziemlicher Flop. Ich war regelmäßig davor das Buch abzubrechen und auch wenn das Ende etwas besser wurde, konnten mich weder Schreibstil, noch Charaktere, noch der Inhalt überzeugen. Der Roman wird zwar fortgesetzt („Der Tod, der am Dienstag kommt“ erscheint im Januar 2025), aber ohne mich.