Es kommt auf die kleinsten Details an

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
madlen Avatar

Von

Zunächst einmal eine Ergänzung: würde es ein .5 Punktesystem geben, dann würde ich dem Buch 3.5 Sterne geben. Bei mir ist es schwer 4 Sterne zu erreichen, dennoch ist ein Buch mit 3.5 Sternen ein gutes Leseerlebnis.
Kristen Perrin hat echt eine Meisterleistung hingelegt und ein Spinnennetz aus Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren gezaubert. Dementsprechend war es manchmal ein bisschen schwierig zu verfolgen, wer denn nun mit wem verwandt ist und was die Ereignisse der Vergangenheit für die der Zukunft bedeuten.
Was mich gefreut hat, ist, dass man zwar zwischen den Zeilen lesen konnte, dass Annie sich für den Detektive interessiert (und wahrscheinlich auch umgekehrt), aber dieser Flirt nicht im Mittelpunkt stand und nicht so stark thematisiert wurde.
Und nun kommen wir zu dem Punkt, der bei einem Krimi/Thriller/Mordfall Buch immer der wichtigste ist: inwiefern gab es einen Plottwist und inwiefern konnte man erahnen, wer der Täter ist. Ersteres gab es jetzt nicht so offensichtlich, aber die Auflösung bzgl. Emily's Baby war schon eine überraschende Wendung. Da lag der Teufel im Detail des Tagebucheintrags und so ein kleines Detail, was aber wirklich offensichtlich da ist und man es nur genau interpretieren muss ("Das Baby ist gekommen" - nicht geboren), finde ich klasse. Ähnlich ist Perrin auch bei der Auflösung des Mordfalls von Emily vorgegangen, hier jedoch meiner Meinung nach zu kleinlich und der entscheidende Hinweis wurde zu spät geliefert, sodass man nicht von vorn herein auf den Täter hätte kommen können.
Alles in allem war die Geschichte gut und einfach zu lesen, es ging schnell voran und der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart war angemessen aufgeteilt.
Ich würde das Werk Leser*innen empfehlen, welche gerne Detektiv spielen und gerne hinter die Kulissen eines kleinen, britischen Örtchen schauen wollen.