Krimi mit britischem Charme

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martinasuhr Avatar

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Stell dir vor, dir wird in jungen Jahren dein Tod prophezeit und dein restliches Leben ist nur darauf ausgerichtet, dem zu entgehen ... Ein schrecklicher Gedanke, aber auch überaus kreativ. Ich war neugierig und wollte natürlich wissen, was es mit dieser Vorhersehung auf sich hat und inwieweit das alles eintritt. Tatsächlich hat die Autorin mich aber immer wieder überrascht. Wer also glaubt, des Rätsels Lösung gefunden zu haben, wird noch das ein oder andere Mal eines Besseren belehrt.
Genau das war es, was mir so an diesem Buch gefallen hat. Immer wieder wurde man in die Vergangenheit katapultiert, hat Episoden aus Frances Leben gehört, die natürlich neue Puzzleteile gebracht haben. Dennoch hat sich das Bild lange verborgen gehalten.
Generell gibt es wenig zu meckern. Der Fall ist knifflig, beinhaltet einige Geheimnisse und ist sehr clever ausgearbeitet, weshalb der Spannungsbogen bis zum Schluss hochgehalten werden kann. Zudem ist der Schreibstil überaus angenehm zu lesen. Man hat das Gefühl einzutauchen und ein Teil der Geschichte zu werden. Wozu sicher auch die interessanten Figuren beitragen. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten, haben Eigenheiten, sie sie authentisch erscheinen lassen. Dennoch liegt genau darin mein einziger Kritikpunkt, den ich äußern kann: Ich wurde mit ihnen nicht so recht warm, konnte die Distanziertheit nicht wirklich überwinden. Aber das ist ein rein subjektiver Eindruck. Wer Kriminalromane mit britischem Charme mag, sollte hier unbedingt zugreifen.