Was passiert, wenn man das ganze Leben lang glaubt ermordet zu werden und dann geschieht es tatsächlich?

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tobalouja Avatar

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Dieses Buch liest man am besten an einem ungemütlichen, regnerischen und etwas stürmischen Tag in einem bequemen Ohrensessel vorzugsweise an einem prasselnden Kaminfeuer. Um das Lesevergnügen perfekt zu machen sollte man sich dazu einen Earl Grey Tea und dazu Short Bread oder noch besser Scones mit Clotted Cream gönnen.

Ich habe "Das Mörderarchiv" von Kristen Perrin von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Die Autorin schafft schon auf den ersten Seiten eine ganz besondere Athmosphäre, obwohl die Geschichte recht beschaulich beginnt weiß man doch ganz sicher, dass sich das ganz schnell ändern wird. Annie, die Protagonistin wirddurch eine entfernte Tante, Frances, die sie persönlich gar nicht kennt in eine Mordermittlung hineingezogen.

Das Besondere dieses Buches ist, dass im Grunde zwei Geschichten erzählt werden. Die eine aus der Sicht von Frances, beginnend mit ihrem siebzehnten Lebensjahr und dann die Geschichte von Annie, die sich mit Hilfe von Frances Geschichte durch eine Mordermittlung kämpft.

Kristin Perrin schafft einen Spannungsbogen, der beide Geschichten gleichermaßen umspannt, einmal angefangen zu lesen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Durch Frances Berichte und Beschreibungen aus ihrer Teenagerzeit wird der Lesende selbst in diese Zeit versetzt. Die eine Geschichte lebt und entwickelt sich durch die andere und so ist es auch mit den Ermittlungen. Es kommen immer mehr Puzzleteile zusammen, bis am Ende das Bild gelegt ist.

Alle Charaktere dieses Krimis sind sehr detailreich beschrieben und wirken dadurch sehr authentisch. Die Beschreibungen der Umgebung und des Dorfes lassen den Eindruck entstehen, man wäre selbst zugegen.

Als Leser versucht man durch eigene Ideen und Vermutungen an den Ermittlungen teilzunehmen, mir ist das nur zum Teil gelungen und erst gegen Ende habe ich die Lösung erkannt, aber noch nicht die genauen Zusammenhänge.

Die Autorin hat mit diesem Buch einen intelligenten, zu jeder Zeit spannenden und unterhaltsamen Krimi geschaffen. Am Ende gab es dann ganz nach alter britischer Manier die logische und nachvollziehbare Aufklärung. Alle Zusammenhänge wurden dargestellt, alle offenen Fragen wurden geklärt.

Ich hoffe dieses Buch ist das erste einer Reihe um die wirklich sympathische Annabelle Adams. Ich könnte mir eine Fortsetzung definitiv vorstellen.

Von mir gibt es fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.